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Über uns

Albin Menke mit Frau Klara und den Töchtern Johanna und Elfriede um 1910 vor einem Backsteinhaus

1907 bis 1929

Eine Betriebs- und Familiengeschichte im Wandel der Zeit.

Die Gründergeneration

Bäckermeister Albin Menke und Frau Klara

Am 28. Juli 1907 eröffnete der am 29.11.1870 geborene Bäckermeister Gottfried Albin Menke – Ururgroßvater des heutigen Inhabers – mit seiner Frau Klara die neugebaute Bäckerei in Herlasgrün.

Gebacken wurde mit dem im Keller gelegenen altdeutschen Steinbackofen, dessen Fläche von 4m² direkt beheizt werden musste.

Albin Menke mit Frau Klara und den Töchtern Johanna und Elfriede um 1910

Zur Zeit des 1. Weltkrieges wurde auch Albin Menke als Soldat eingezogen und verwundet. In dieser Zeit führte seine Frau mit Hilfe der beiden Töchter Elfriede und Johanna sowie eines pensionierten Bäckermeisters das Geschäft weiter.

In dieser Zeit musste der 1. Weltkrieg, ein enormer Rohstoffmangel und die Inflation Anfang der 20er Jahre überstanden werden.

Familie Menke während eines Heimaturlaubs des Vaters  (Von links) Elfriede, Albin, Klara, Johanna 

Familie Menke während eines Heimaturlaubs des Vaters

(Von links) Elfriede, Albin, Klara, Johanna 

1929 bis 1960

Ein Meisterbrief von 1930

Die 2. Generation

Bäckermeister Reinhold Knüpfer und Frau Johanna.

Bäckermeister Reinhold Knüpfer, geboren am 20.05.1899 übernimmt am 15. März 1929 von seinem Schwiegervater Albin Menke die Bäckerei und führt die Familientradition mit Ehefrau fort.

Im Jahr 1933 begann eine Ära des Aufrüstens in Hitlerdeutschland. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 begann auch die Zwangswirtschaft. Die Kunden bekamen Lebensmittelmarken und die Betriebe erhielten Rohstoffzuteilungen.

1944 näherte sich der Krieg unaufhaltsam Deutschland. Die Luftangriffe – mit Sirenengeheul angekündigt- begannen. Zeit für die Bevölkerung, die Luftschutzkeller aufzusuchen. Der Bäcker konnte sein Brot im Ofen nicht verbrennen lassen und arbeitete unter Gefahr weiter.

Auch in dieser Zeit die Lebensmittelversorgung der Menschen aufrecht zu erhalten. Tagelang gab es keinen Strom, so mussten die großen Brotteige unter unvorstellbaren körperlichen Anstrengungen von Hand geknetet werden.

1944 begann der älteste Sohn Helmut, am 18.04.1930 geboren, die Bäckerlehre in Falkenstein.

Mit Ende des Krieges 1945 und der Besetzung der Sowjets wurden Mehlzusammenstellungen und Preise vorgeschrieben. Neben dem gravierenden Rohstoffmangel gab es auch noch einen Kohlemangel, so dass nur noch Holz als Brennmaterial zu Verfügung stand.

1946 kommt es aufgrund der Welthungerkrise zur Rationierung der Lebensmittel und zur Rohstoffzuteilung für die Betriebe.

Geld spielte in dieser Zeit eine untergeordnete Rolle. Tauschgeschäfte – obwohl strengstens verboten- blühten.

Erleichterung für die Bäckerei Knüpfer, da der Sohn 1947 die Lehre erfolgreich beendet und als Geselle die Arbeit an der Seite seiner Eltern aufnimmt.

Ein altes Familienfoto von 1949 der Familie Knüpfer

1949 | Johanna und Reinhold Knüpfer mit Ihren Kindern Helmut, Hanna und Erhard (von links)

1960 bis 1990

Ein Meisterbrief von 1954 von Helmut Knüpfer

Die 3. Generation

Bäckermeister Helmut Knüpfer mit Frau Ingrid.

Im Jahr 1954 legt Helmut Knüpfer seine Meisterprüfung ab.

1960 übernimmt er mit seiner Frau Ingrid die Bäckerei vom Vater. Und wieder ist es Tradition, dass die ehemaligen Inhaber in „Zweiter“ Reihe weiter mit zupacken.

 

Die bessere Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung ist das Ziel der sozialistischen Planwirtschaft. Bis zum Ende der DDR entwickelt sich diese jedoch mehr und mehr zu einer perfekten Verwaltung des Mangels.

Nach Fertigstellung der Talsperre Pöhl im Jahr 1964 bekam die Bäckerei in den folgenden Sommermonaten einen großen Urlauberzulauf der bis heute anhält. Die Versorgung war während dieser Monate nur mit zusätzlicher Nachtarbeit z.T. „Rund-um-die-Uhr-Einsatz“ zu ermöglichen.

Um die Stammkundschaft zuverlässig mit Waren bedienen zu können, wurde ein Bestellsystem eingeführt. Dieser Kundenstamm erhielt auf Wunsch entsprechende Kundenkarten mit den individuellen Bestellungen. Dieses Bestellsystem bewährte sich bis zum Ende der DDR-Zeit.

Mit dem Einbau eines kohlebeheizten Etagenbackofens 1969 gestaltete sich die Arbeit effektiver und sauberer.

Ulrich Knüpfer, geboren am 17.05.1957, tritt nach der Schule die Bäckerlehre an und steigt 1975 als Geselle in das Familienunternehmen ein und hält 1979 den Meisterbrief in der Hand.

Ein sehr altes Familienfoto der Familie Knüpfer

(Von links) Helmut, Reinhold, Johanna Knüpfer-an der Hand Enkelin Dagmar-, Klara Groß, Klara Menke, Ingrid Knüpfer, Irene Groß, Martha Riedel, Hanna Knüpfer

1990 bis 2016

Ein alter Meisterbrief von Ulrich Knüpfer

Die 4. Generation

Bäckermeister Ulrich Knüpfer und Frau Andrea

Ulrich Knüpfer übernimmt am 24.12.1990 mit Frau Andrea den traditionsreichen Familienbetrieb.

Auch sie dürfen sich der weiteren tatkräftigen Unterstützung durch die vorherige Generation sicher sein.

Dem Mangel folgte das Überangebot. Die nach der Wiedervereinigung neu entstandenen Märkte und alle einschlägigen Geschäfte führen ein umfangreiches Backwarensortiment. Um dieser Herausforderung begegnen zu können, waren Änderungen im Produktionsablauf, bei der Realisierung einer großen Produktvielfalt unter Beibehaltung einer hohen Qualität, verbesserte Warenpräsentation und kundenfreundlichere Gestaltung des Verkaufs notwendig.

Es wurden 2 Verkaufswagen und ein Lieferwagen angeschafft, um das Sortiment unseren Kunden in der näheren Umgebung direkt vor Ort anbieten zu können.

Die zunehmende Ablösung der Kohle durch Öl und Gas und die stets steigenden hygienischen Anforderungen an einen lebensmittelproduzierenden Betrieb veranlasst den Inhaber zum Einbau eines ölbeheizten Etagenofens. Auch hier werden Brot und Semmeln „freigeschoben“, also wie in Gründerzeiten auf Stein gebacken.

Unangetastet vom Ersatz veralteter Maschenerie und diverser Ausrüstungsgegenstände blieb bis zum heutigen Tag die vom Gründervater Menke mit Beginn der Elektrifizierung 1912 gekaufte Drehhebelknetmaschine für Brotteige. Mit Ihren nunmehr 111 Jahren kommt sie täglich zum Einsatz und Ihre Kessel werden zusätzlich für das Heranreifen der Sauerteige genutzt.

Nicht nur in technischer, mobiler und organisatorischer Hinsicht galt es, viele Neuerungen zu realisieren. Ohne Personaleinstellungen nach der Wende,- 4 Mitarbeiter- wäre das enorm gestiegene Arbeitspensum – insbesondere durch die große Sortimentserweiterung- nicht zu meistern gewesen.

Im Jahr 2000 erhielt auch der mittlerweile 90 Jahre alte Laden durch Vergrößerung und Modernisierung ein neues Gesicht. Außerdem entstand eine 120m² große Garage für den Fuhrpark.

Ein sehr altes Bild von Helmut und Ulrich Knüpfer

Helmut und Ulrich Knüpfer

Blick auf 3 Bäckerei-Verkaufsfahrzeugen der Bäckerei Knüpfer

Am 28. Juli 2007 feierte die Bäckerei zusammen mit Ihren Kunden und Gästen das 100-Jährige Firmenjubiläum mit Bäckereibesichtigung.

Sommer 2007- Familie Knüpfer: Andrea, Ulrich, André, Ingrid und Helmut (Von links)

Sohn André Knüpfer, geboren am 18.12.1989, hat sich ebenfalls für eine Bäckerlehre im elterlichen Betrieb entschieden die er 2009 erfolgreich bestand. Gleich im Jahre darauf besuchte er die Meisterschule und erhielt am 29.12.2010 erfolgreich seinen Meisterbrief.

Eine Ehrenurkunde zum 100. Jubiläum

seit 2017

André und Juliane Knüpfer in einem grünen Festzelt

André & Juliane Knüpfer 

Die 5. Generation

Bäckermeister André Knüpfer und Frau Juliane

Nach der erfolgreichen Übergabe des Unternehmens 2017 verstarb plötzlich der Vater des jungen Inhabers, zudem fiel ihm ein weiterer Geselle aus gesundheitlichen Gründen weg.

Somit stand André allein als gelernter Bäcker mit 4 weiteren Mitarbeitern vor der Aufgabe das Unternehmen wieder personell besser aufzustellen um den Anforderungen weiter gerecht zu werden.

Dem folgten gleich 2 Auszubildende welche ihre Bäckerlehre erfolgreich bestanden. Und somit war die Fachkompetenz im Betrieb wieder hergestellt.

Nun mehr stehen dem Bäckermeister weitere 9 Mitarbeiter bei der Herstellung und dem Verkauf der Backwaren zuverlässig und engagiert zur Seite.

Zu dem ist das Unternehmen ein fester Bestand der „Bäckerinnung Vogtland“, in welcher Knüpfer als Vorstandsmitglied aktiv ist.

Durch vernünftiges und gezieltes Handeln, aber auch wirtschaften konnten Corona, Ukraine-Krieg mit stetigem Anstieg der Inflation bis heute gut gemeistert werden.

Neben stetigen Modernisierungen des Betriebes und des Fuhrparkes , ist die Bäckerei jetzt im stolzen Besitz eines mobilen Holzbackofens, mit dem Knüpfers den Kunden das Handwerk wie Ano-damals zelebrieren will.

Mit Tochter Clara Knüpfer, geboren am 05.10.2019, steht bereits die nächste -6.Generation- in den Startlöchern.

Clara Knüpfer knetet einen Brotteig auf einem Holztisch

Clara Knüpfer

Handwerk im Sinne des Wortes – so versteht die Familie Knüpfer das Bäckerhandwerk. Auch wenn Knetmaschinen und Rührwerke die Arbeit erleichtern helfen, äußert sich das Handwerk immer noch in echter Handarbeit.

 

An der Qualität der Backwaren hat sich bis heute nichts geändert. Brot und Brötchen sind noch so wie die Kunden es seit Jahrzehnten von Ihrem „Knüpfer Bäcker“ gewohnt sind und erfreuen sich in Herlasgrün und Umgebung einer ungebrochenen Beliebtheit.

Daher danken wir allen unseren Kunden, dass Sie uns über die Zeiten die Treue gehalten haben.

Sie waren und sind ein entscheidender Garant für den Fortbestand des kleinen Familienunternehmens und des schönen Bäckerhandwerks.

Meisterbrief von André Knüpfer

Konrad Adenauer

Ein Blick in die Vergangenheit hat nur Sinn, wenn er der Zukunft dient.
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